Beiträge von März / April 2017

Du wenig Deitsch? – Deitsch Freifach!     13.03.2017

Ein visionärer Beitrag zur qualitätsverbessernden künftigen Bildungspolitik unseres Landes kommt von den heimischen Junggrünen:  Mathematik solle künftighin nur noch ein Wahlfach bei der Matura sein, es habe zu viele Fünfer bei der Zentralmatura gegeben…

Der Vorschlag wäre ausbaufähig:  Du wenig Deutsch? – Deitsch Freifach!  Uniabschluss für künftige Chirurgen zu schwierig? Wir könnten die Zunft der Amateurchirurgen schaffen. Keine Qualitätskontrolle mehr beim Fahrzeugbau? Lasst doch die Junggrünen die von Dilettanten zusammengebastelten Harleys testen!

Die erfreulichste Visionsversion ergibt sich jedoch für unsere PISAgeplagten Schülerinnen und Schüler: Mathe, Deutsch, Geschichte, Geographie etc. – alles wird verfreifacht, bis nix mehr im curriculum übrig bleibt…

Und endlich können wir sagen: Ich pfeife auf Pisa! Ich will eh nicht nach Frankreich…

 

Lauter Populistennester  13.03.2017

Interessanter Diskussionsbeitrag im „Standard“: Burgenlands Landeshauptmann Niessls Forderung, die türkischen Doppelstaatsbürgerschaften zu prüfen, sei populistisch. Warum: es sollten nur die Türken geprüft werden. Und die Prüfung sei teuer.

Ersteres ist kein Grund für Populismus: Nichttürkische Doppelstaatsbürger fallen kaum ins Gewicht. Interessanter der Kostenansatz: Doppelstaatsbürgerschaften sind illegal. Illegalität abzuschaffen soll also nicht geschehen, wenn das zuviel kostet. Konsequent weiter gedacht: lassen wir doch Gesetzesübertretung zu, wenn die Überwachung der Einhaltung der Gesetze zu teuer wird! Ist die Polizei nicht eigentlich zu kostspielig, bei dieser Aufklärungsquote? Kostet die Justiz samt Strafvollzug nicht zuviel, wenn Delinquenten ohnedies bald wieder freigelassen werden? Sollen wir beide nicht abschaffen? Die Kontrolle der Legalität zu fordern, wenn das die Budgets zu sehr belastet, ist doch wirklich populistisch!

Weiter im „Standard“:  der, weil „Votegetter“, vielfach angegriffene Außenminister Kurz ist ein „Populist“, weil er Einsparungen bei der EU-Bürokratie und eine Reduktion der EU-Kommission vorschlägt. Verdammt, der will sparen? So ein Populist! Der Finanzminister schaut auf den Bundeshaushalt? Noch so einer…  Da muss ja der Rechnungshof ein überbordendes Populisten-Nest sein: mehr als 400 Sparvorschläge!!  Sind die noch zu retten? Soviel Populismus? Haben die Kontakte zu Wilders und Le Pen??

Und das Mindestrentner-Muatterl ist wahrscheinlich unbewusst eine schnöde Kleinpopulistin, weil sie mit 750 € auskommen und sparen MUSS…

Überhaupt: Kurz: ein Populist. Gesetzestreue: Populisten. Sparefrohs: Populisten. Sobotka: ein Populist. Lopatka: ein Populist. Nochmals: Da muss wo ein Nest sein!

Die meisten der „Standard“-Populisten stammen, no na, aus der ÖVP.  Kein Wunder: „populus“ heißt Volk. ÖVP heißt Volkspartei…

 

Geschreibsel

Die Kronen-Zeitung glaubte, das untalentbeweisende Geschreibsel einiger Autorinnen angreifen zu müssen, die ihre auf Teilsteuerkosten finanzierten Erlebnisse (saufen, kiffen usw) publik gemacht haben. Der immer mehr nach links driftende KURIER (Bewunderung für Sigmar Gabriel, Sebastian Kurz als „vertrumpt“ vernadernd usw usw…) verteidigte die sinnleeren Enuntiationen.

Zur „Strafe“ sollte der KURIER-Redakteur jene Steuergeldbeträge, die den  Möchtegernschriftstellerinnen nachgeworfen wurden, aus eigener Tasche  Mindestrentnerinnen zur Verfügung stellen, die diese Beträge nicht zum Kiffen und Saufen, sondern zum LEBEN verwenden (müssen)…

 

Honni soit, qui mal y pense

Die Deutschen sind Nazi, die Niederländer Faschisten: So tobt der künftige „Reis“ (Führer) der Türken gen Europa. An seinem Beispiel lässt sich – gleichsam als case study – festmachen, wie es bei einer diktatorischen Machtübernahme zugeht.

„Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuld“, hat schon Franz Werfel geschrieben. Angriff ist die beste Verteidigung. Schade um die Millionen verführter Türken.

Der Nationalismus hat schon viele Völker irregeleitet – nicht nur Deutsche und Österreicher, auch die Türken: Griechenmorde (Nikos Kazantzakis), Armenier, Kurden.

Die Frage ist, wer aus der Geschichte lernt – und wer nicht…

 

Gabriel liebt Türken

Siehe: http://www.zeit.de/politik/deutschland/2017-03/sigmar-gabriel-mevluet-cavusoglu-treffen-deutschland-tuerkei/seite-2.
In seinem Statement warb der deutsche Außenminister bewusst um die in Deutschland lebenden Türken. „Die Türken in Deutschland sind zu wichtigen Brückenbauern geworden zwischen Deutschland und der Türkei“, sagte Gabriel. Sie hätten das Land kulturell bereichert, aber auch „einen unglaublichen Anteil am Aufbau des Wohlstandes in unserem Land.“

Deutschland habe „großen Respekt vor ihrer Hilfe und Aufbauleistung“, sagte Gabriel über die etwa 1,4 Millionen in Deutschland lebenden Menschen mit türkischem Pass: “ Wir wollen zeigen, das ist Euer Heimatland.“ Die Türken in Deutschland sollten wissen, „dass wir sie gerne hier haben“.

 

Verheugen argumentiert „völkisch“

Vom „großen, stolzen türkischen Volk“ sprach recht pathetisch der ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen, Erdogan verteidigend,  am 5. März 2017 bei der ARD-Gesprächsrunde „Anne Will“. Wenn das jemand über die Deutschen (oder Österreicher) sagt, drischt man auf ihn mit der Nazikeule ein, denn er argumentiert ja „völkisch“. Was für Türken gilt, gilt offenbar nicht für andere…

 

Merkel-CDU „sozialdemokratisch

In seinem KURIER-Interview vom 6. Jänner 2017 meinte Österreichs Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer, „Deutschland ist Exportweltmeister und das wirtschaftlich erfolgreichste Land in Europa – geführt von zwei Parteien sozialdemokratischen Zuschnitts, auf der einen Seite von klassischen Sozialdemokraten und von einer sozialdemokratisierten CDU a la Merkel.“ – Damit hat er bestätigt, was viele Politikexperten und -beobachter diagnostizieren, was die CDU allerdings stets massiv dementiert.